Byzantinische GläserEnde 4. Jh. bis spätes 7. Jh. n. Chr.Im Jahre 395 n. Chr. wurde das Römische Reich geteilt. Der letzte Kaiser Westroms wurde 476 abgesetzt, das Oströmische Reich mit seiner Hauptstadt Konstantinopel (Byzanz) bestand jedoch bis zur Eroberung durch die Osmanen 1453.
Die Glasmacherkunst im Osten orientierte sich noch lange an den spätrömischen Formen. Erst im ausgehenden 5. Jh. n. Chr. entwickelte sich ein eigenständiger byzantinischer Stil. Die großen Prunkkannen setzen die römische Tradition fort. Sie kopieren Silberkannen und wurden zum Auftragen edlen Weins benutzt. Flaschen, zum Teil mit langgestrecktem Hals, gehörten zu den gebräuchlichsten Formen der frühbyzantinischen Glaskunst. Aufgelegte oder angesetzte Fäden sind Kennzeichen der in Palästina gefertigten Gefäße. So genannte Kohelröhren dienten der Aufbewahrung von schwarzer Augenschminke (Kohel). Charakteristisch für die frühbyzantinische Zeit sind die Stängelgläser, die vor allem in Kirchen als Trinkgefäße und Lampen Verwendung fanden. Ab dem 6. Jh. n. Chr. wurden im syrisch-palästinischen Raum zahlreiche Gefäße für den sakralen Gebrauch hergestellt. Die Kannen und Fläschchen wurden zur Aufbewahrung von Wasser oder Öl von heiligen Stätten benutzt. |