Römische Gläser1. Jh. v. bis 5. Jh. n. Chr.Die Erfindung der Glasmacherpfeife in der Levante im frühen 1. Jh. v. Chr. gilt als Revolution in der Glaskunst. Nun war es möglich, nicht nur neue Formen zu produzieren, sondern diese Technik erlaubte zudem eine kürzere Produktionszeit.
So konnte neben Luxusglas für die Wohlhabenden auch Massenware für den täglichen Bedarf hergestellt werden. Die Erfindung verbreitet sich schnell im ganzen Reich und wurde auch außerhalb der Grenzen des Imperiums angewandt. Die außerordentliche Formenvielfalt der Glasmacherkunst im Römischen Reich wird in der Sammlung Wolf eindrucksvoll vor Augen geführt. Besonders beim Tafelgeschirr ist die Vielfalt groß. Neben Bechern, Schälchen und Tellern weisen die Kannen und Flaschen ein großes Formenspektrum auf. Aus dem 1. Jh. n. Chr. sind verschiedenartige Gefäße zur Aufbewahrung von Salben und duftenden Ölen bekannt. Großformatige Vorratsgefäße wurden häufig auch als Urnen benutzt. Die östlichen und westlichen Manufakturen entwickelten sich unterschiedlich. Während im 1. Jh. n. Chr. im Westen des Reiches eine größere Bandbreite an Gefäßformen nachgewiesen ist, gilt dieses ab dem 3. Jh. n. Chr. für den östlichen Reichsteil. Zentren der Glasproduktion befanden sich im Osten im syrisch-palästinischen Raum, im Westen in Italien, aber auch in den nördlichen Provinzen, so etwa in Köln. |