Suche in Unklare Herkunft

Zu den Kernaufgaben der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha gehört die Erforschung der Herkunft ihrer Sammlungsobjekte. Gerade, was die jüngere Geschichte anbelangt, konkret die Zeit der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und der DDR, birgt die Provenienzforschung jedoch besondere Herausforderungen. Da sich die Aktenlage häufig als äußerst lückenhaft erweist, sind in vielen Fällen weder die Umstände, unter denen ein bestimmtes Exponat in die Sammlungen gelangte, noch dessen frühere Provenienz zu rekonstruieren. Ende 1990 erwarben die Museen der Stadt Gotha aus der Konkursmasse des dem Bereich Kommerzielle Koordinierung im DDR-Ministerium für Außenhandel zugeordneten Exportunternehmens Kunst und Antiquitäten GmbH in Mühlenbeck Gegenstände, welche nach derzeitigem Kenntnisstand überwiegend der Gebrauchs- und Alltagskultur, dem Handwerk und der Volkskunst zuzuordnen sind. Die ursprüngliche Herkunft dieser Stücke ist bis heute ungeklärt, ebenso die Frage, ob sie von der Kunst und Antiquitäten GmbH rechtmäßig erworben oder ihren Besitzern auf eine nach heutigen Maßstäben unrechtsbehaftete Weise entzogen wurden.

Der Stiftung Schloss Friedenstein ist es ein Anliegen, Gegenstände, für die Letzteres zutrifft, ihren früheren Besitzern zurückzuerstatten. Zu diesem Zweck wird der gesamte aus Mühlenbeck angekaufte Bestand sukzessive mit einer Abbildungen und den wesentlichen Informationen zum jeweiligen Objekt im Internet für Recherchen verfügbar gemacht werden. Wir hoffen, dass dies dazu beitragen wird, dieses Kapitel der Sammlungsgeschichte zu erhellen.